Aufregung

Alex und ich haben eine Neuerscheinung geschenkt bekommen, erschienen in einem der großen christlichen Verlage. Thema Familie, Ehe und ihr unterbewerteter Wert und Werte ganz allgemein.

Etwas skeptisch bin ich bei solchen evangelikal-pathetischen schwarz-weiß Büchern immer. Aber unser neues KLO-Lesebuch ist so typisch, das macht einen ganz narrisch. Im ersten Absatz wird noch der Anspruch erhoben, allgemein was zum Wert der Ehe und Familie sagen zu wollen und im Zweiten Absatz dann erstmal gegen Homosexuelle Partnerschaften gewettert und zwei Zeilen weiter gegen Moslems und dann noch ein politisches Bekenntnis zur CSU gegeben.

Wem will dieses Buch den Wert von Ehe und Familie vermitteln, frag ich mich? Den Christen, die ja eh schon so leben?  Mit so einem Beginn gibt es keine Leserschaft, die nicht schon bereits genauso denkt.   ICh finde das Übel liegt im Ansatz, was bringen Abgrenzung und die reine Analyse von Gesellschaftsproblematischen Entwicklungen, mehr hat dieses Buch nämlich nicht zu bieten, wenn darüber hinaus keine Idee kommt.

Ein Buch, das nur wieder eine Anklage erhebt und dann zu Bereitschafft auffordert, mehr Verantwortung als Ehepartner und Eltern zu übernehem ist überflüssig.

Meine Frage ist: Wie können wir als Christen die Menschen unserer Umgebung unterstützen, wenn sie versuchen Ehe oder Familie zu leben oder vielleicht eine Partnerschaft ohne Trauschein, aber mit den gleichen Problemen? Wieviele Freundschaften haben wir mit den Glaubenbetreffend anders Denkenden? Da könnten wir gut Erkenntnisse aus unseren eigenen Ehen und Familien weitergeben. Vielleicht sogar Tipps die wir  auf christlichen Ehe- und Partnerschaftsseminaren oder in einem der unzähligen  christlichen Büchern gelesen haben, weitergeben.

Meine Erfahrung ist, dass Menschen  dafür offen sind. Ich bin schon mehrmals an der Uni mit Freunden ins Gespräch gekommen zum Thema Ehe oder Beziehung. Konfliktmanagment in der Beziehung, ist ein Wichtiges Thema, Kommunikation, (à la „meine Wünsche, deine Wünsche“), Umgang mit Geld. Ich glaube, dass sich viele nicht trauen zusammenzuleben, weil keiner weiß, wie so was gehen soll und aus solchen Büchern wie, das vorliegende lernt auch keiner was.  Wenn wir Werte weitergeben wollen, dann praktisch und so, dass es anders denkende hören können auch ohne evangelikal christlich geprägt zu sein.

2 Kommentare »

  1. k. Said:

    muss gestehen, dass es mich lächeln macht, dass du dich so geärgert hast über das buch 🙂 ich ärger mich seit jahren über ausnahmslos alles, was zu diesem thema in christlichen kreisen zu lesen oder zu hören ist, denn es trieft in der regel so von besser-wisserei und moralischer tugend oder im andern extrem von „nur-auf-gott-vertrauen“ und „alles-von-ihm-erwarten“ dass man ab und zu das kotzen kriegt. ich wage hier mal frech zu behaupten, dass christen in sachen beziehungen und ehe nicht besser (und in der regel auch nicht schlechter) sind, als sonst irgendwelche menschen auf diesem planeten. ebenso unglücklich, kommunikationsunfähig, unversöhnlich etc. * was mich sehr interessieren würde: welche werte würdest du denn gern weitergeben?


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